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Ausgrabung in 2.000 Jahren?

21.01.2015 Turkey / Ephesos / N37°57’08.0“ E027°16’12.0“

Ephesos, schon gehört, doch nichts damit verbunden. Oh ja, ich oute mich. Ist ne Wissenslücke. Nun gut, heute war der Tag, an dem ich sie geschlossen habe. Muss ja einen Sinn haben, dass wir hier sind… Dann in diesem Fall wohl den, so einige Mosaikstücke in unsere Kopfpuzzle einzusetzen. Es wirkt jedenfalls überwältigend, beeindruckend, mächtig und stolz, wie die Säulen und Bögen sich da über und neben uns standhaft zeigen. Fünf Mal ist Ephesos in seiner Historie umgezogen. Versandung, Seuchen und Kriege zwangen die Entscheider in Ephesos immer wieder zu dem Schritt, die Stadt um ein paar Kilometer zu versetzen. Am Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. erstmals erbaut, stehen wir heute vor dem dritten Entwurf der Stadt, die an dieser Stelle nun bereits seit über 2.000 Jahren ihre Geschichten erzählt.

Ein großer Grashügel ist das Erste was ich sehe.
Dahinter eröffnet sich eine Prachtstraße aus Marmor, die alles besitzt, was ein solches Bild in meinen Träumen ausmachen würde. Doch selbst wenn es der dritte Aufbau Ephesos ist, so erstreckt sich deren Bau- und Leb-Zeit immer noch über die unglaubliche Spanne von 1.000 Jahren.

Stelle ich mir nun all die Generationen an Menschen vor, die hier jemals lebten und doch immer nur einen Ausschnitt dessen kannten, von dem, was jetzt vor uns steht, da ihr Leben an Jahren nicht ausreichte, so fühle ich mich auf eine besonderen Art geehrt.

Da der eine Brunnen, errichtet 3 Jhd. v. Chr., dort der Bogengang, gleich daneben, aus der Zeitspanne 3.-4. Jhd. n. Chr. Hm, halt mal schlappe 700 Jahre Zeitdifferenz. Stehen sie nun so nebeneinander, das Theater, der Tempel, die Freudenhäuser und Latrinen, als wäre es niemals anders gewesen. Ich versuche in meinem Kopf die verschiedenen Zeiten mit ihren jeweiligen Bauwerken voneinander zu trennen, um meine eigene Zeitreise zu machen. Ein komplexes Unterfangen.
Zurück zum großen Grashügel. Gesichert ist das Wissen, dass der größte Teil der Stadt noch nicht freigelegt wurde. Das bedeutet, dass unter den Erdmassen Schätze verborgen sind, von denen heute keiner nur die geringste Ahnung hat. Ich verneige mich vor all den Archäologen, die erkennen und verstehen, wie aus einem Haufen ausgebuddelter Steine das ursprüngliche Bauwerk annähernd wieder zusammen gesetzt werden kann.

Das alles ist nun gut 2.000 Jahre her. Was wird man wohl in weiteren 2.000 Jahren aus unserer heutigen Zeit finden?

Mehr Bilder hier

 

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Kommentar

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    Lieber Christoph, Dir heute ALLES LICHT der Sonne zu Deinem Geburtstag! Wir stoßen mit einem „Efes-Bier“ auf Dich an! Feiert heute schön!!!!! Hab Spaß und leiste Dir Unbeschwertheit heute und in den kommenden 365 Tagen! Liebste Strandgrüße, Elke und Karsten

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    Guten Morgen,
    dank für den ausführlichen Bericht aus der Vergangenheit. Freudenhäuser und Latrinen… Gibt’s dort nicht auch ’ne Brauerei?
    CS


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