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Familie ist die Oase / a family is like an oasis

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12.03.2015 Iran / Ravar / N31°41’00.5“ E056°55’58.5“

 

Abschied Nummer 1, Abschied Nummer 2, Abschied Nummer ?… Wir haben keine Lust Abschied zu nehmen. Und doch ist es nun an der Zeit. Der Leo ist repariert, die Visa sind verlängert und neue Abenteuer warten auf uns. Trotzdem hält uns eine innere Kraft in Mitten der uns so lieb gewordenen Familie. Jeder von ihnen ist einzigartig und ist uns auf seine Art zum Freund geworden: King Hossein, Mr. Hashemi, Hojjat, Javad, Batul, Najme und das kleine Baby Saina.

Nach mehreren Verzögerungsaktionen steigen wir, mit dem leckeren Mittagessen im Bauch nun endlich in den Leo um unsere Fahrt fortzusetzen. Ja, wir sind traurig nun diese wunderschöne Zeit in Rafsanjan hinter uns zu lassen. Ich kann nicht verhindern, dass mir beim Abschied nehmen Tränen über das Gesicht kullern. Es sind glückliche Tränen des Erlebten. Sie sind Ausdruck der Emotionen, die mich überkommen. Hojjat begleitet uns noch bis zum Ortsausgang dann sind wir wieder zu Zweit. Sechs Tage waren wir in Rafsanjan obwohl nur eine Durchfahrt geplant war. Das lieben wir am Leben. Diese Unverhofftheit, die Unplanbarkeit, die so glücklich macht. Der Grund war die Autopanne. Von unserem Schicksal so gewollt wurde daraus eine Begegnung, die uns lange in schönster Erinnerung bleiben wird.

Wir sitzen nun im Leo, sind dankbar dafür, dass er gut fährt und lassen unseren Gedanken laut freien Lauf. Uns beschäftigt und berührt die Nähe, die wir in der Familie erleben durften. Für ein paar Tage waren wir aufgenommen und gehörten ein wenig dazu. Alle scheinen durch ein sehr stabiles Band des Vertrauens und der Nähe zueinander verbunden zu sein. Jedes Frühstück, jedes Mittag- und Abendessen wird miteinander verbracht. Dabei wird erzählt, gelacht, diskutiert, entschieden. Das zwei Monate alte Baby Saina wird von Arm zu Arm gereicht. Jeder hält sie gern bei sich und hilft ihr die Zeit der Koliken zu überstehen. Das passiert mit einer solchen Selbstverständlichkeit und Herzenswärme die wir als sehr besonders empfinden. Die Hierarchie ist klar und jeder hat seinen Platz auf dem er sich eingerichtet hat. Das geht mit Sicherheit nicht reibungslos ab.

Bedeutsam für uns ist das Gefühl der Oase. Draußen kann sein was will. Im Haus der Familie ist Rückzug und Erholung möglich. Jeder springt ohne Frage für den anderen ein ohne über die mögliche Mühe nachzudenken. Es versteht sich von selbst. Genau das ist es auch, was uns die Tage bewegt hat als permanent am Leo geschraubt wurde. Mit der größten Selbstlosigkeit war jeder Job im Hintergrund wurde vorher oder hinterher erledigt. Nur wir mit der Reparatur schienen wichtig zu sein. Ich will nicht sagen, dass es das bei uns in Deutschland nicht gibt; dieses füreinander einstehen, diese Selbstlosigkeit. Und doch haben wir sie hier in einem Maße und einer Feinstofflichkeit kennen gelernt, die uns lange darüber schweigen und sprechen lässt.

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Kommentare

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    Hallo Karsten,
    toll, wie ihr euch durchkämpft.
    Ich habe gerade von eurem Getriebeproblem erfahren, aber es scheint ja gelöst zu sein.
    Was mir einfiel: Ich hatte doch erzählt, ein guter Freund arbeitet in einer LKW Servicefirma in Turkmenistan.
    Schick mir mal bitte eine e-NMail Adresse, die dich erreicht, dann shcick ich dir die Daten.
    Viele Grüße Bernt Götz


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