Grüße aus Pergamon nach Berlin
17.01.2015 Turkey / Foca / N38°40’36.1“ E026°44’08.7“
Pergamon. In meinen Ohren hallt das Wort nach. Seit meiner Kindheit kenne ich das Pergamonmuseum in Berlin und der Name klingt nach etwas Gewaltigem für mich. Nun stehen wir hier. Genau an der Stelle, an der einst der Zeus Tempel / der Pergamonaltar stand. Finden wir es gut, dass der Tempel seine mächtige Ausstrahlung in Berlin zur Geltung bringen kann, super aufgearbeitet und unter klimatisierten Bedingungen oder gehört er nicht doch hier her zurück, an den Ort seines Ursprungs, in Mitten all dessen, was hier ist?
Wir schwanken.
Pergamon, Namensgeber für das ‚Pergament’, die beschreibbaren Tierhäute. Pergament, wurde hier erfunden und somit gilt Pergamon als die Geburtsstätte des Buches. 20 km vom Meer entfernt steht die Akropolis Pergamons auf einem weithin sichtbaren Hügel. Ursprünglich war die Akropolis, die Oberstadt, von einem komplett bebauten Hang umgeben. Zurück geblieben sind Reste des Burgberges. Den ganzen Tag halten wir uns hier oben auf. So angenehm entspannt erleben wir die Atmosphäre. Denn eine bedeutsame Empfindung für uns ist derzeit, an Orten die uns gut tun zu verweilen und nicht künstlich getrieben weiter zu ziehen. So bleiben wir wo wir sind, so lange es uns gefällt. Das zu verinnerlichen, ist uns ein Bedürfnis. Tut eine Begegnung gerade gut, dann schöpfe noch eine Weile aus ihr. Hat ein Gespräch einen innigen Punkt erreicht, dann gib ihm Raum. Ist ein Ort so beschaffen, dass Du nicht weg möchtest, dann bleib einfach noch. Ich weiß schon, das mit dem Alltag und der Realität und den Terminen und so. Und doch glaube ich, dass es uns gut tut, diesem Aspekt mit Achtsamkeit zu begegnen.
Nun, Sten zeichnet und ich habe Zeit, in aller Ruhe die Indonesier zu beobachten, denen die Säulen als prima Background dienen. Selfies hier und Fotos da… Zu witzig anzusehen.
Nach unserem Abstieg von der Akropolis, mischen wir uns ein wenig unter das geschäftige Treiben in Bergama. Es ist Samstag. Doch Samstag bedeutet in der Türkei ‚Arbeitstag’. Ausschließlich der Sonntag ist ein freier Tag. Und, na ja, am Freitag auch ein wenig. Da gehen die Männer in die Moschee zum Beten. Frauen machen das zu Hause.
Bergama, erbaut auf den Mauern von Pergamon beherbergt das Asklepion. Im 4. Jh. v. Chr. galt es als Kultstätte des Heilgottes Asklepios. Selbst aus Rom pilgerten die Kranken hier her, um durch Traumdeutung, Heilschlaf und Bäder zu genesen. Für unsere Gesundheit bekommen wir noch einen Rahmen voll Honig in der Wabe vom Imker. Lutz, Luise und Achim, vielleicht schafft es eine Kostprobe davon bis nach Hause?
Hi Ede und Sten,
hab euch in Pergamon gesehen und eure website abgelesen. İch wohne in Pergamon und komme ursprünglich aus Hamburg. Haette ich euch nicht gegen abend bei eurer abfahrt sondern Tagsüber gesehen würde ich euch ansprechen und als Gast einladen. Dennoch hoffe ich das es euch hier gefallen hat. İch und meine Frau wollen auch in ein paar Jahren eine vergleichbare Route abfahren. Wir wünschen euch viel vergnügüng und alles gute bei eurer Reise.
Özgür&Salih Zebek
Hallo Salih, Hallo Özgür,
Es war ein toller Tag für uns in dieser geschichtsträchtigen Gegend. Schade, das Ihr uns nicht in Pergamon angesprochen habt. Wir hätten ja zusammen was kochen können, zumal unser Motto für das Jahr „Silk Route Cooking“ heißt. Wir wollen nämlich entlang der Seidenstrasse mit netten Menschen deren Lieblingsgerichte kochen und danach in einem Reise-Kochbuch aufschreiben. Vielleicht habt Ihr ja auf unserer Route nach Ostanatolien ebenso neugierige und offene Bekannte – so wie Ihr es seid – die mit uns gemeinsam kochen möchten. Wie Ihr an den Bilder seht, haben wir die ersten Gerichte bei unseren Freunden Veli und Özlem in Istanbul bereits erfolgreich und lustig gekocht. Wir freuen uns über Bilder von euch – am Besten auf unsere Mailadresse: edeundsten2015@gmail.com
Wir haben uns trotzdem sehr über euere mail gefreut, denn ihr wisst ja – man sieht sich im Leben immer zwei Mal 😉
Euere EDE und Sten