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Im Dunkeln ist gut munkeln

05.02.2015 Turkey /Neveshir/ N38°38’04.1“ E034°44’22.8

Heute ging es aber mal so was von abwärts… Einhundert Meter unter die Erde…

Eine verrückte Gegend ist das hier, rund um Göreme. Die Einen schabten sich die Aschekegel, die aus dem Boden ragen, so weit aus, dass sie darin leben konnten. Ganze Dörfer entstanden auf diese Art. Dabei wurden selbst Tische, Bänke, Wäschetröge, Schlafstätten, Vorratsregale, Lampenhalter und, und, und aus dem Stein herausgearbeitet. Die Menschen hatten den großen Vorteil, dass sie einfach vor die Tür treten konnten, um im Tageslicht zu stehen.

Ganz anders sah es da in den Untergrund Städten aus. Zum Schutz vor Angreifern zogen es die Menschen vor 5.000 Jahren vor auch unter der Oberfläche zu leben. Bis zu 100 Meter tief in die 400 Meter dicke Tuffstein Schicht (Vulkanasche) gruben sich die Menschen ihre Wohnräume. Selbst Kirchen entstanden unterirdisch. Auf diese Art konnte das gesamte Leben unter der Oberfläche stattfinden. Nur mit dem Tageslicht war es eben so eine Sache. Ab und an mussten die Menschen nach oben, um nicht krank zu werden. So lebte man vor 5.000 Jahren in friedlichen Zeiten über der Oberfläche und in kriegerischen darunter. Wie die sich orientiert haben, ist mir ein vollkommenes Rätsel. 4.500 Räume zählt die unterirdische Stadt, die wir heute besucht haben. Und alles durch schmal, super niedrige Gänge miteinander verbunden. Die Menschen hatten zwar Löcher in den Wänden, um sich von einem Raum zum anderen unterhalten zu können. Doch mich beflog schon eine leichte Panik bei der Vorstellung, in dieser Menge an Räumen falsch abzubiegen. Oder wenn sich Sten dann einen Spaß daraus macht, einen der großen Türsteine vor den Gang zu rollen. Wie er so etwas ja gern mal macht, nur um zu sehen, was dann passiert…

Glücklicherweise haben wir es gemeinsam geschafft wieder im Tageslicht anzukommen! Und so gab es am Abend ein mehrfaches Verabschieden von Atil. Da war die Flasche Raki leer, bevor wir uns so recht versahen.

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