Kupferkessel aus Isfahan / Pott of copper from Isfahan
28.02.2015 Iran / Varzaneh / N32°19’48.3“ E052°40’40.0“
Unbeschadet durch das Gewirr des Verkehrs in Isfahan zu gelangen ist nicht ganz einfach. Zumal mit einem Gefährt unserer Größe. Die Fahrzeugdichte ist so hoch, dass es Regelungen für deren Nutzung gibt. Jeweils abwechselnd dürfen an einem Tag Fahrzeuge mit einer geraden letzten Ziffer auf dem Nummernschild fahren und am anderen Tag die mit einer ungeraden Ziffer. Auf diese Art versucht man in Isfahan dem Problem ein wenig entgegen zu wirken.
Wir sind einerseits traurig, diese wunderschöne Stadt hinter uns zu lassen, andererseits froh, dem Trubel den Rücken zu kehren und schauen entspannt um uns, als wir die Landstraße erreichen. Wenige Kilometer hinter Isfahan finden wir uns in einer flachen, sandigen Ebene wider, die unterbrochen wird von Dörfern, deren flache Häuser im gleichen hellgelben Farbton der gebrannten Lehmziegeln gehalten sind wie die Landschaft drum herum. Immer wieder fahren wir an alten Kuppelbauten aus getrocknetem Lehm vorbei, welche uns ganz eindrücklich vermitteln, wie hier die vergangenen Zeiten in das Heute hinein ragen. Es wird kein ‚Tamtam’ darum gemacht, wenn da ein historischer Windturm steht. Es sind viereckige Türme, die im oberen Drittel an allen vier Seiten Luftlamellen aus Stein tragen. So kann der Wind aus allen Richtungen kommen und kühlt auf diese Weise das darunter liegende Haus.
Liebevoll kümmern sich ein paar Kilometer weiter zwei Männer um den Erhalt einer alten Karawanserei mit angrenzender Moschee. Es sieht hier aus, als ob jeden Moment der „kleine Muck“ um die Ecke geflitzt kommt, so märchenhaft wirkt der gelbe Stein und das aus Lehmziegeln gemauerte Minarett auf mich.
Und dann sehen wir sie vor uns, die Dünen. Unsere Herzen schlagen höher als wir von Sand umringt zum Stehen kommen. Da können wir nicht anders, als dem Kitsch folgen. Wir setzen uns auf den Kamm einer Sicheldüne, halten jeder ein Glas voll …. in der Hand (hahaha) und schauen der Sonne zu, wie sie sich im Sand zur Ruhe begibt.
Nun hat unser Kupferkessel aus Isfahan seinen ersten Auftritt im Feuer. Wir kauften ihn bei einem der meisterlichen Handwerker. Es scheint uns als führen wir nun ein Stück großartiger Geschichte mit uns. Der Tee aus diesem besonders erhitzten Wasser transportiert absolut diese Note!