Leos Orthodoxe Weihezeremonie
05.01.2015 Greece / Korinthos / N37°58’28.9“ E023°14’18.0“
Am Morgen mal fix das Fahrerhaus gekippt und ein paar Reparaturen am Schaltgestänge gezaubert. Das hat irgendwie geklappert und geklemmt. Also lieber nachgesehen, bevor es zu spät ist. Tatsächlich, Stens Gehör und Gespür hatten ihn nicht getäuscht. Eine wichtige Mutter am Gestänge hatte sich gelöst.
Danach die Ledersandalen behänd an die nackten Füße gezogen, die wallenden Tücher geschickt um die Schultern geworfen. Bei all dem natürlich darauf achtend, in züchtigem Maße Bein zu zeigend. Die 2 Grad Celsius störten dabei kaum. Sie hielten uns geradezu verstärkt dazu an, unsere aufrechte Haltung in keinem Moment zu vernachlässigen. Auf diese Art wandelten wir heute durch das antike Korinth. Die schnurgeraden Marmoralleen entlang, auf den Stufen des Tempels lustvoll verweilend, die Hände an den Säulen zaghaft streifend. Wir zogen unsere Bahnen zwischen den Dorischen, Korinthischen und Ionischen Säulen. Aus ästhetischer, physikalischer oder gar individueller Perspektive tauschten wir flink von einem zum anderen fliegende Argumente aus. Dabei kam der Diskurs zu keinem eindeutigen Ende in der Fragestellung, welche Säulen unseren Augenpaaren am ehesten zusagten. Die Dorischen Säulen, mit ihren klaren runden, jedes Zweifels erhabenen, Kapitälen? Die Korinthischen Säulen, mit ihrem filigranen blattartig anmutenden, leicht verspielten, Kapitälen oder die Ionischen Säulen, mit ihren zu Schnecken gerollten Kapitälen, als hielten Papierrollen gekonnt das Steinwerk zusammen? Eine jede Formensprache fand Gefallen und so ließen wir die Säulen in all ihrer Würde und selbstbewussten Ausstrahlung in Ruhe zurück.
Falten. Falten. Falten. Das war heute mein Thema. Fasziniert davon, wie es gelingen konnte, einem so harten Material wie Stein leichte transparent wirkende Stofffalten sowie schwere üppige Falten, als auch wie zufällig geraffte Falten zu entlocken. Welche Kunst! Welche tiefe Gabe des Beobachtens, zu erkennen, was genau einen Stoff ausmacht federleicht oder bleischwer zu erscheint. Dies zu erspüren und in einem Material umzusetzen, welches ein größerer Gegenspieler wohl kaum sein kann, berührte mich. Schon so oft gesehen, doch heute zum ersten Mal gespürt.
Welch glückliche Fügung! Unser Leo ist seit heute geweiht. Ein Priester mit lustig blitzenden Augen kam freudvoll auf uns zugelaufen, lachte uns an und redete unaufhörlich auf uns ein, während er um den Leo lief, um ihn von allen Seiten zu weihen. Ein schöner Moment! Ein gutes Gefühl!
Hallo, Ihr Lieben!
Eure Reise beginnt ja schon sehr spannend. Karstens Weiterbildung bei MAN hat sich bereits frühzeitig bewährt. Sehr gut! 🙂 Und mit der priesterlichen Weihe seid Ihr nun bestens gerüstet für die weitere Tour! Ich wünsche Euch noch viele spannende Erlebnisse!
Liebe Grüße vom Mario
Oh, wie schön! ich bin in Gedanken bei Euch! Und wenn Leo jetzt von so einem freundlichen Priester geweiht wurde, kann ja so gut wie nichts mehr schiefgehen…..:)
Liebe Grüße aus dem wintersonnigen Leipzig!
Franzi
…eine schöne Fügung:)