Mit Leo am Kaspischen Meer / With Leo by the Caspian Sea
27.03.2015 Turkmenistan / Cape Garaseni / N40°42’50.0“ E052°51’41.8“
Gut bewacht verbrachten wir die Nacht neben einem Institut, in welchem nun am frühen Morgen geschäftiges Treiben des Hinein- und Hinauseilens herrscht. Wir frühstücken in Ruhe bevor wir uns auf en Weg zum Kaspischen Meer machen. Einfach geradeaus führt unsere Strecke, immer Richtung Westen. Mit kontinuierlichen 80 km/h kommen wir vorwärts. Ob nun die Messpistolen der Polizei ungenau sind oder ob die Polizisten unseren Leo einfach spannend finden, wissen wir nicht. Auf jeden Fall werden wir mindestens alle halbe Stunde angehalten. Entweder wegen 2 km/h Tempoüberschreitung, irgendeiner Form der Registrierung oder einfach so. Manchmal geht es schnell, weil denen dann die Sprachbarriere zu hoch ist, manchmal zieht es sich hin, bis jedes Dokument mehrfach von allen Seiten betrachtet ist, oder eilig damit von Tür zu Tür in den kleinen Kontrollhäuschen gerannt wird.
Die Fahrt selbst ist schön. Sie führt uns an Dünenfeldern und Salzseen vorbei und uns wird klar, wie weitläufig es hier zugeht. Platz ist nicht das Thema. Die Frage ist, welche Flächen nutzbar sind. Und so leben die 6 Millionen Einwohner Turkmenistans zumeist in den mittelgroßen Städten (860.000 Einwohner hat allein Ashgabat) des Landes und vereinzelt verstreut auf dem Land. Doch an sonstem besteht Turkmenistan aus weiten Wüstenlandschaften. Turkmenbasi ist der beliebte Urlaubsort am Kaspischen Meer, in den es die Menschen im Sommer zieht. Als wir die Stadt erreichen, sehen wir all die Hotels, die auf die urlaubshungrigen Gäste warten. Noch ist alles ruhig und leer und so nutzen wir die Hotellobby des besten Hotels der Stadt „Carlak“, um einen Versuch zu starten, ins Internet zu kommen. Emails checken gelingt uns, doch um unsere Berichte und Bilder in den Blog zu stellen, ist die Verbindung zu schwach. Also bleibt uns nur die Hoffnung, dass es in Kasachstan funktioniert. Mit einem Taxi fahren wir zur Meldebehörde. Da uns überall gesagt wird, dass wir uns nach drei Tagen spätestens im Land angemeldet haben müssen. Die Herren dort sind anderer Meinung. Als Selbstfahrer müssten wir das erst nach fünf Tagen tun. Da unser Visum uns jedoch nur erlaubt, vier Tage im Land zu sei, werden wir ohne Stempel weg geschickt. Keine Ahnung, ob die das an der Grenze dann genau so sehen?! Wenigstens einen handgeschriebenen Zettel konnten wir den Herren noch abluchsen, der besagt, dass wir bei der Meldestelle waren. Dann wird es einsam. Die 200 Kilometer von Turkmenbasi bis zur kasachischen Grenze fahren nur noch sehr wenige Fahrzeuge. Und wenn, dann sind es LKWs die über die mehr als löchrige Straße RASEN, so dass uns schlecht wird beim zusehen. Für die Nacht finden wir eine schöne Stelle am Wasser und genießen den Blick auf die Wellen und das Rauschen in unseren Ohren.