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Rechte Schulter / Right shoulder

28.11.2015 Bran Buri / Thailand / N12°26’24.7“ E099°57’22.5“

Es ist Nachmittag. Siebzehn Uhr. Zeit, uns nach einem Platz für die Nacht umzusehen. An jedem Tag aufs Neue. Keine leichte Übung. Auch nach dreihundertdreißig Nächten nicht. Jedes Land hat seinen eigenen Umgang. Mal umfängt uns die Gastlichkeit der Einheimischen, wie in Iran. Die uns in ihre Häuser einluden. Mal finden sich an jeder Ecke einmalige Flächen, als seinen wir auf dem Mond, wie in der Mongolei. Mal gibt es große Stoppelfelder, wie in Kasachstan, auf denen wir das Gras wachsen hörten. Mal ist es eng und zugebaut, wie in China. Wo wir glücklich waren, überhaupt einen Platz zum Halten zu finden. Mal muss erst der Dorfälteste befragt werden, ob wir in seinem Dorf bleiben dürfen, wie in Laos. Mal ist das Land auf Besucher eingestellt, wie in Thailand. Nur eben nicht unbedingt auf solche wie uns. Mit unserem großen, schmutzigen Leo kommen wir uns ein klein wenig fehl am Platz vor. Während wir staubig und verschwitzt an den frisch geduschten und für das Abendessen herausgeputzten Urlaubern vorbei rollen. Die Strände sind herrlich. Doch der Weg dorthin bleibt uns versperrt. Die Resorts haben Platz genommen. Als breiteten sie ihre Arme auf dem weißen Sand in alle Richtungen aus. Uns bitten sie, weiter zu fahren. Nun. Wir stören uns nicht daran. Sagen einer großen Wiese, abseits des Meers, „hallo“, die uns einladend anlacht und stoppen auf ihr unsere Fahrt.
Selig, heute Bangkok hinter uns gelassen zu haben. Es reizt uns die Stadt zu sehen. Doch nicht mit Leo und nicht heute. Dazu wird irgendwann später einmal Gelegenheit sein. Uns zieht es raus, raus. Zu stillen Orten. An denen wir uns selbst besser hören können. So viel ist in uns, was nach Verarbeitung ruft. Unsere Tüten sind randvoll. Einmal zu stark gebremst und alles schwappt über. Bangkoks Verkehr am äußersten Zipfel der Stadt lässt uns ahnen wie voll gestopft es weiter drinnen zugehen mag. Leo bekommt Gänsehaut und Schweißausbrüche. So zeigen wir Bangkok nicht die kalte, aber unsere rechte Schulter. Während die Stadt in der Ferne an uns vorbei flimmert.
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