Die Felszeichnungen im libyschen Teil des Tadrart sind 1985 in die UNESCO Liste des Welterbes aufgenommen worden. Sie wurden 1850 von dem deutschen Afrikaforscher Heinrich Barth entdeckt und erstmals gedeutet. Seit 1955 wurden Hunderte von Felsritzungen und Tausende von Zeichnungen durch italienische und libysche Archäologen katalogiesiert.
Ihre Entstehungszeit erstreckt sich vom Pleistozän (12.000 bis 8.000 v. Chr.) bis in das erste Jahrhundert nach Christus. An den abgebildeten Szenen lassen sich sowohl die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft als auch die allmählichen Klimaveränderungen von einer Savannenlandschaft über Zeiten mit einem feuchteren Klima bis zur heutigen Wüste verfolgen.
Bereits die zahlreichen, bis in vorneolithische Zeiten der Jäger und Sammler reichenden Felsgravuren und Felszeichnungen der Libyschen Wüste zeigen, dass dort, wo sich heute eine menschenfeindliche Einöde erstreckt, lange und immer wieder Menschen gelebt und sich kulturell geäußert haben.