Schlussdreisprung ins Neue Jahr.
31.12.14 Greece / Peloponnes / N37°18’57,1“ E021°41’58,1“
„Komm, lass uns ein Stück gehen.“ Morgenspaziergang am Strand. Wir sind hier, um am Meer zu laufen. Einfach so. Als Morgenritual. Glatt etwas, um sich daran zu gewöhnen.
Später steigt Schwefelgeruch in unsere Nasen. Ein römisches Heilbad lädt uns ein Halt zu machen. Seit Ewigkeiten scheint keiner mehr dagewesen, um sich heilen zu lassen. Erahnen können wir die Griechinnen mit ihren Amphoren in den Armen. Doch gewandelt sind die hier wohl schon lange nicht mehr. So lauschen wir den Gemäuern und ihren Geschichten aus alten Zeiten, erzählt, hinter vorgehaltener Hand.
Letzter Tag im Jahr 2014. Der Ort „Olympia“ kommt uns in den Sinn. Da wollen wir hin, um zu sehen, wie das geht mit der Körperspannung, mit dem Muskelspiel im richtigen Moment. Schließlich geht es heute um den Sprung von dem alten in das neue Jahr. Und da liegen sie plötzlich vor uns, die einst so mächtigen Säulen, welche die Stadt „Olympia“ repräsentierten. Weniger wie Zehnkämpfer, die das Startsignal erwarten, eher wie ermattete Läufer am Ende ihrer Karriere, deren gut geformte Proportionen jedoch auch im Liegen noch sichtbar sind.
Die Frage, wie das geht, mit dem Absprung im geeigneten Moment, um gut im Jahr 2015 zu landen, müssen wir uns jedoch selbst beantworten. Mit dem Gruß: „Fair Play!“ verlassen wir Olympia gen Meer.
Nächste Nacht, nächster Platz am Meer. Kurzes Suchen, schnelles Finden. Feuchte Kälte und rauer Wind können uns nicht vertreiben. Sie sind wohl vorerst unsere verlässlichsten Begleiter. So bleiben wir, um am Feuer sitzend, eher gleitend denn springend, dem Neuen Jahr ‚Hallo’ zu sagen. Auf Feuerwerk scheint man in Griechenland zu verzichten. Ganz ruhig ist es, als unsere Wunderkerzen ihre Sterne funkeln lassen. Und wir sagen in die Stille hinein: „Happy New Year!“.