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Unterwegs / On the road

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18.03.2015 Iran / Nur / N36°34’49.3“ E052°01’33.6“

 

Was für eine schöne Idee. Jetzt, da alle in Aufbruch Stimmung sind, wollen wir uns der anschließen und mit Dr. Ali, seiner Frau, der Oma, Ehsan und Sasan ans Kaspische Meer fahren. Mal schnell 800 Kilometer… Uns wird bewusst, dass sich hier, wo die Dimensionen riesig sind, die Proportionen für Entfernungen verschieben. Die Sonne scheint, es ist warm und nach und nach schließen alle Geschäfte, da Neujahr, am 21. März, in greifbare Nähe rückt. Es hat so etwas vom Beginn der Sommerferien. So als würden alle gleichzeitig losfahren wollen. Wir freuen uns, eingeladen zu sein ans Kaspische Meer. Das Meer ist ja in diesem Fall ein See – der größte See der Welt. Wir packen schnell ein paar Sachen zusammen und sagen Leo ‚Tschüß’. Für ihn sind die 1.600 Kilometer zu weit, um sie mal schnell hin und her zu fahren. Er kann sich erholen. Nun noch mal voll rein ins Stadtgewimmel. Denn wir wollen uns beim Turkmenischen Konsulat vergewissern wie das mit unseren Visa weiter geht. Nicht dass auch hier für die kommenden zwei Wochen alles geschlossen ist… Der Mann hinter der minikleinen Luke versichert uns, dass wir unser Visum am Montag Vormittag in den Händen halten werden. Na gut. Wir schenken ihm Glauben und lehnen uns entspannt in Ehsans Auto zurück. Es hat etwas sehr entspanntes, einmal nicht selbst zuständig zu sein, sondern einfach nur mitzufahren. Es ist Mittag 14 Uhr und 800 Kilometer liegen vor uns. Wir fließen mit dem Strom der Massen aus der Stadt heraus. Und machen im Gleichgewicht somit dem Strom derer Platz die in die Stadt hinein wollen. Es handelt sich hier ja immerhin um ein paar Millionen Menschen, die sich in beiden Richtungen bewegen. Für uns bisher kaum vorstellbare Massen an Menschen. So geht es schleppend voran und wir können uns Zeit lassen beim Kilometer zählen. Mal Halten um zu tanken, mal Halten um zu essen, mal Halten um einen Tee zu trinken. Dabei wird es dunkel und der Verkehr immer chaotischer. Sitzen wir im Leo sind wenigstens wir Ruhepole in dem absoluten Verkehrsgewirr. Doch heute mischen wir mit, sind selbst Teil der Slalomfahrt. Manchmal schließe ich einfach die Augen und vertraue darauf, dass alles gut gehen wird. Sten muss manchmal angeblich eine Pistazie vom Boden aufheben um nicht sehen zu müssen was da gerade vor ihm geschieht. Ehsan ist ein geübter Fahrer und sich sicher uns heil ans Ziel zu bringen. Elf Stunden sind es am Ende die wir unterwegs sind. Wir sind lebendig, glücklich darüber und selig, dass Rauschen des Kaspischen Meers in unseren Ohren zu hören.

 

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